Welche Strukturen können solidarisch wirtschaftende Unternehmen bereitstellen, um Geflüchteten den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern? Welche Konzepte werden bereits von und mit Geflüchteten umgesetzt, welche Herausforderungen bestehen?
******ENGLISH + TURKISH + PERSIAN VERSION BELOW******
Am achten Tag der Berliner Wandelwoche 2016 luden drei Studentinnen der Alice Salomon Hochschule zur Veranstaltung „Her mit dem guten Leben! – Für alle? Solidarische Ökonomie und Teilhabe von Flüchtlinge“ ein. Die Idee zur Veranstaltung entstand in ihrem Forschungsprojekt Teilhabe von Geflüchteten/Solidarische Ökonomie, welches Charline, Vera und Svenja im Rahmen ihres Masters in Soziale Arbeit durchführen. Veranstaltungsort war ein gemütlicher Gemeinschaftsraum im Ida Nowhere in Berlin-Neukölln. Die fast 30 Teilnehmer*innen der unterschiedlichsten Nationalitäten fanden sich in einer gelösten und freundlichen Atmosphäre mit gesunden Snacks und selbst gebackenem Borek wieder. Um jegliche Anfangshemmungen zu verlieren wurden die Teilnehmer in einer Kennlernrunde dazu angehalten zwei simple Fragen zu beantworten:
Wie ist dein Name? Was ist für dich ein gutes Leben?
Alles war erlaubt: Zeichnen, Malen, Schreiben, Gestikulieren. Die Vorstellung der entstanden Plakate erfolgt immer in der jeweiligen Muttersprache. Damit jede*r die anderen verstehen konnte wurde auf Türkisch, Arabisch, Persisch, Englisch und Deutsch übersetzt. Während westlich sozialisierte Teilnehmer*innen versuchten, möglichst viele Dinge aufzuzählen und die „richtigen“ Antworten zu geben (wie man es in der Schule gelernt hat), waren die Definitionen eines guten Lebens der Geflüchteten und Migrant*innen sehr einfach:
Jede*r gab etwas von sich durch die eigene Antwort preis. Jede*r hörte den anderen zu. Auf das gegenseitige Kennenlernen folgt die Vorstellung von Solidarity Drinks und der Gräfewirtschaft durch die Projekte selbst. Beide Initiativen arbeiten mit und für Flüchtlinge und bieten ihnen die Möglichkeit eines fair bezahlten Jobs mit Zukunftspotential. Die Gräfewirtschaft bietet für Geflüchtete ab 18 Jahre darüber hinaus auch die Ausbildung zum Koch oder zur Köchin an. An beiden Projekten zeigten alle großes Interesse.
Solidarisch zu wirtschaften bedeutet, menschliche Bedürfnisse, ein gerechtes und achtsames Miteinander und ein ökologisches Bewusstsein in den Vordergrund zu stellen.
Im Rahmen der “Wandelwoche 2016”, die vom 09. bis 18. September in der Region Berlin/ Brandenburg stattfindet, wollen wir mit den Teilnehmenden erforschen, welche Zugänge zu solidarisch wirtschaftenden Projekten bereits für Refugees vorhanden sind und welche Hindernisse bisher bestehen. Gemeinsam sollen Handlungskonzepte entwickelt werden, um die solidarische Ökonomie für alle Menschen zugänglich zu machen.
Feste Partner sind bis jetzt SOLIDRINKS und die Graefewirtschaft. Beide Projekte arbeiten sowohl solidarisch, als auch mit Refugees zusammen. Im Anschluss findet eine Gruppendiskussion mit allen Beteiligten statt.
Die Tour richtet sich vor allem an Refugees, die einen Einblick in die Struktur der Vereine und Projekte erhalten wollen und Lust darauf haben, ihre Perspektive einzubringen.
Die gesamte Veranstaltung wird für eine Hochschulforschung aufgezeichnet und ausgewertet.
Thursday, 15th of September 2016, 12.30 pm
To economize in solidarity means to put human needs, a fair and mindful community along with ecological consciousness first.
In the context of the “Wandelwoche” (Week Of Change) 2016 which will take place from the 9th until the 18th of September around the Berlin/ Brandenburg region, we would like to explore together with the participants which access for refugees to solidary economy projects already exist and which obstacles there currently are. Together we want to develop action plans to make solidarity economy accessible to all people.
Partners are SOLIDRINKS and Sharehouse Refugio which will present during the tour. Both projects work in the field of solidarity economy and have an easy access for refugees. After that, a group-discussion with amongst all participants will take place.
The tour is specifically for refugees who want to learn about the structures of the associations and are motivated to add their perspectives and views.
For a university research the whole event will be recorded and evaluated.
Tour als PDF zum Ausdrucken und Verteilen: A4-Handzettel