Auf einem 3-stündigen Besuch erhaltet ihr einen Einblick in die Uferwerk Genossenschaft und Themen wie Strohballenbau, Solidarfonds und Mehrgenerationenwohnen.
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Die Tour wird durchgeführt von und mit Uferwerk e.G.
Wo werden partizipatives Bauen, Biberburgen, Solidarfonds, Strohballendämmung und Gemeinschaftsleben miteinander vereint? Die Uferwerk Genossenschaft hat in den letzten drei Jahren ein ökologisch-soziales Mehrgenerationen-Wohnprojekt in Werder (Havel) entwickelt und umgesetzt. Das Gelände direkt am Zernsee besteht aus mehreren Fabrikgebäuden, die für Wohnungszwecke umgebaut und durch mehrere Neubauten ergänzt werden. Außerdem gibt es viel Platz für Gemeinschaftsräume und –ideen. Wir wollen Euch auf der Tour über unser Grundstück führen und dabei über unseren Ansatz, Strukturen und unseren bisherigen Weg erzählen.
Wir setzen mit unserer Genossenschaft ein gemeinschaftliches Gegenmodell zur Profitsteigerung durch Mieterhöhungen in der Boom-Region Potsdam/Werder. Das Ziel ist es, für unsere Bewohner*innen dauerhaft bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig gemeinschaftliche und solidarische Wirtschaftsformen zu erproben und umzusetzen. Hierzu gehören eine Food Coop, ein gemeinsames Mobilitätskonzept, ein Umsonst-Laden, Gemeinschaftsgärten u.v.m.
Eine Karte mit den Wandelwochen-Projekten und ihren Beschreibungen findet ihr auf imwandel.net: http://brandenburg.imwandel.net/seite/uferwerk-eg/
Zwanzig Menschen versammeln sich vor der alten Fabrik in Werder. Direkt am Großen Zernsee befindet sich ein Gelände welches fast ein Jahrhundert lang zur Stahlverarbeitung genutzt wurde. Schön laut und dreckig war das für die Nachbarn, da ist die neue Nutzung als Mehrgenerationenwohnprojekt schon eine echte Verbesserung. Drei alte Backsteingebäude wurden von der Uferwerk Genossenschaft wieder hergerichtet, so dass nun bereits Menschen aller Generationen dort wohnen können. Außerdem, so wird zunächst berichtet und dann auch auf der Tour bestaunt, steht hier neben einem eingeschossigen Neubau auch das größte Strohballenhaus Deutschlands. Noch nicht ganz fertig, aber schon so weit, dass die Teilnehmenden es bereits von innen bestaunen können, befindet es sich seenah und sonnig gelegen auf der Südseite des 1,7 Hektar großen Geländes. Bei Kaffee und Kuchen werden dann zunächst der See und die eigene Badestelle bestaunt – nicht ohne dabei über die großen Risiken und Nebenwirkungen zu reden, die eine solche Anschaffung mit sich bringt. Für drei Millionen erstanden, hat das Projekt mittlerweile eine Gesamtsumme von 12 Millionen Investitionen gefordert, drei neue Bauten wurden errichtet, die denkmalgeschützten Backsteinbauten wieder hergerichtet, so dass insgesamt 140 Menschen hier leben können. Die Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, was manchmal sehr lange dauert, aber am Ende ein passendes Ergebnis für alle Beteiligten liefert. Ein paar Genossen und Genossinnen leben bereits hier und führen übers Gelände. Unter den Teilnehmenden sind nicht nur Menschen die sich für gemeinschaftliches Wohnen interessieren, sondern auch Interessierte aus der Nachbarschaft, oder solche, die sich mit der rechtlichen Seite solcher Projekte bereits gut auskennen. So gehen viele Gespräche nicht nur oberflächlich auf ein Thema ein, sondern tauchen tief in die Materie ein. Selbst die Tourguides werden inspiriert durch so manche Nachfrage. Nicht nur die sonnige Luft und der warme Kuchen laden zum Verweilen ein, auch die Wohnungen, die die Teilnehmenden sehen dürfen, machen ein bisschen neidisch auf dieses kleine Idyll nur ein paar Meter vom Bahnhof entfernt und somit gut angebunden an Potsdam und Berlin.
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Das Uferwerk ist bereits voll besetzt, mehr als einen Platz auf der Warteliste zu ergattern ist heute wohl nicht drin.
Friday, 9th September 2016, 10am to 1pm
On this 3-hour tour you will get to know the Uferwerk cooperative and find out about straw-bale construction, solidarity funds and multi-generational living.
This tour is offered by the Uferwerk e.G. cooperative.
Where do you find participatory building, solidarity funds, straw-bale-insulation, communal living and a beaver lodge all in one project? During the past three years, the Uferwerk cooperative has developed and established an ecosocial, multi-generational communal housing project in Werder (Havel) near Berlin. On the grounds on the banks of lake Zernsee were several factory buildings that were converted into housing spaces which have been supplemented by new buildings. Additionally, there is plenty of communally used space and room for ideas. On this tour we would like to show you around the premises and explain our approach, implemented structures and how we got to where we are.
With the foundation of our cooperative we offer an alternative to profit-oriented rent maximisation in the booming Potsdam and Werder region. Our aim is to permanently secure affordable housing for the residents and at the same time implement and test a collaborative and solidary economic system. Our food co-op, communal transportation, the give-away shop and communal gardens are just a few aspects of this.
A map with the project of the week of change you can find under: http://brandenburg.imwandel.net/seite/uferwerk-eg/