Werkstätten, gemeinschaftliches Wohnen, Generationen übergreifendes und ökologisches Leben, offene Strukturen, nachhaltige Alltagsgestaltung und Kulturangebote – das alles in Selbstverwaltung und frei vom Berliner Flächendruck? Schaut vorbei!
Die Tour und das Projekt
Eine Tour durch die ereignisreiche Geschichte eines alten Rathauses, seine Wiederbelebung und die vielen Ideen und Projekte, die hinter den Gemäuern wachsen und geteilt werden wollen.
Das Projekt beschreibt sich selbst auf wohnprojekt-schoeneiche.de/ so:
Wir wollen uns der weltweiten ökologischen Bewegung anschließen und damit hier und jetzt beginnen.
- Wir orientieren uns an den Ideen der Transition-Town-Bewegung und der Permakultur.
- Mehrere Generationen leben zusammen. Das Potential der Persönlichkeiten und verschiedener Lebensalter kann sich zum Vorteil aller entfalten.
- Lebenssinn bis ins hohe Alter durch Leben in Gemeinschaft und Gebrauchtwerden: Gesundheit und Lebensfreude wachsen und erstarken.
- Ressourcen gemeinsam nutzen: Fahrzeuge, Werkzeuge, Spielzeuge und Bücher, …
- Achtsamer Umgang miteinander: Respekt, ausreden lassen und zuhören, gewaltfreie Kommunikation, Supervision
- Regionale gesunde Lebensmittel: Gemeinschaftsgarten, Solidarische Landwirtschaft, Food Coop. Ein regelmäßiger Markt für Produkte aus der Region oder ein kleiner Regionalladen können entstehen.
- Reparieren statt Wegwerfen: Selbsthilfe-Werkstatt für uns und die Nachbarn
- Beim Ausbau verwenden wir ökologische Produkte, nutzen regenerative Energien und entsiegeln Flächen, wo es möglich ist.
- Das Projekt ist offen für die Nachbarschaft und engagiert für den Wohnort Schöneiche: ein vernetzender Treffpunkt für Familien, Freunde,Vereine, Selbsthilfegruppen und Bürgerinitiativen entsteht.
Das Wohnprojekt bewohnt das ehemalige Rathaus von Schöneiche. Die Wohngruppe ist vor fast drei Jahren von Heike Meves zusammengetrommelt worden und wird vom Mietshäuser Syndikat unterstützt.
Das Projekt stieß von Anfang an auf großes Interesse in der Bevölkerung. Mithilfe von Direktkrediten und der Hilfe des Syndikats konnte das alte Rathaus gekauft werden. Für den Kauf der alten Schule, die damals auch zum Verkauf stand, reichte es leider nicht. Das Mietshäuser Syndikat arbeitet mit der Stiftung Nord-Süd Brücken zusammen. Die Stiftung kauft Grundstücke und vergibt sie an Wohngruppen in Erbbaupacht.
Im ehemaligen Rathaus wohnen aktuell elf Erwachsene und fünf Kinder. Da viele Interessent*innen keinen Platz mehr hier gefunden haben, will das Wohnprojekt weiteren Wohnraum auf dem Gelände des ehemaligen (vor 10-20 Jahren abgerissenen) Schlosses schaffen. Diese Grundstücke werden nicht verkauft, aber verpachtet.
Das Mietshäuser Syndikat berät die Gruppe einmal pro Monat, das Plenum findet ebenfalls einmal im Monat statt. Außerdem gibt es sechs Arbeitsgruppen, die sich mit verschiedenen Aspekten wie z. B. den Finanzen befassen, und alle 14 Tage tagen. Eine AG befasst sich mit dem Thema Kommunikation und Konflikte. Alle Mitmachenden müssen sich zu Mediation, Supervision und „Community Building“ bereit erklären.
Das Wohnkonzept hier heißt „Cluster-Wohnen“: Jede*r hat eine kleine Wohnung mit 1-2 Zimmern, einem eigenen Bad und der Möglichkeit, eine kleine Küche darin einzurichten. Ansonsten gibt es eine große Wohnküche, die von allen benutzt wird, ein gemeinsames Wannenbad und ein Atelier, wo Heike als ehemalige Kunsttherapeutin Gruppen anleitet.
Die Wohngruppe kann nicht alle aufnehmen, die dort wohnen möchten: es gibt schon eine Warteliste!