Auf der ersten Wandelwochen-Veranstaltung in Mecklenburg-Vorpommern, die gemeinsam mit dem Verein Neuland gewinnen e. V. stattfindet, begegnen wir Menschen und Initiativen, die Kultur vor Ort selbst machen, Kunst und Kultur beleben, Ideen und Denkanstöße vermitteln und Menschen im gemeinsamen Erleben und Gestalten verbinden. Im ländlichen Raum mit weiten Wegen, schwindender Wirtschaftskraft und Infrastruktur ist es eine besondere Herausforderung und ein wichtiger Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt kulturelle Angebote auf den Weg zu bringen und zu erhalten. Ein Markt der Möglichkeiten mit Diskussionen, Mitmachaktionen und viel Raum für Austausch.
Foto: Jörg Gläscher und Neulandgewinner/Robert Bosch Stiftung.
„Hintergrund“ ist der Tag des offenen Denkmals in Mestlin. Das „sozialistische Musterdorf“ hat ein national anerkanntes Denkmalensemble – aber niemand will es pflegen. Bis sich der Verein Denkmal Kultur Mestlin gegründet hat, der nach und nach Räume instand setzt und vor allem wieder für Kulturveranstaltungen nutzt. Es gibt Ausstellungen, Konzerte, Theater und Gespräche – und nicht nur am Tag des offenen Denkmals! Das Gebäudeensemble, seine Idee und Geschichte werden vorgestellt. Wir wollen aber vor allem über seine Gegenwart und Zukunft diskutieren. Denn wie macht man Kultur vor Ort selber?
Dazu kommen weitere Neulandgewinner aus der Region, die mit ganz anderen Herausforderungen und auf andere Weise Kultur vor Ort selber machen: der Allerhand e. V. bietet Möglichkeiten eigener künstlerischer Betätigung, vor allem in der bildenden Kunst, aber auch einen Chor gibt es in Qualitz. Und wie macht man das? Bei Angeboten zum Mitmachen des Allerhand e. V. werden die Fragen diskutiert: Wie organisiert und finanziert man das im Dorf? Wie gewinnt man Mitstreiter und Nutzer?
Aus Witzin kommt der Bürgermeister, der als Neulandgewinner die Idee verfolgt, mit Hilfe ehrenamtlicher Übungsleiter vielen Kindern das Erlernen eines Instrumentes oder der traditionellen Tänze zu ermöglichen. Dadurch wird der Nachwuchs für die dörflichen Musikanten- und Tanzgruppen gesichert und ein wichtiger Baustein des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Die Witziner Kinder musizieren und tanzen, dazu gibt es Erklärungen und Handreichungen wie der Stein ins Rollen kam; mit den Musterverträgen für die Instrumente und die ehrenamtlichen Übungsleiter, mit Bildern und Erklärungen zu den Workshop-Wochenenden.
Aus Malchin kommt der Verein Freunde Fritz Greve, der aus Wertschätzung für den im Ort geborenen Künstler Fritz Greve entstand. Neben der Pflege seines Erbes hat sich dort ein Theater gegründet, das Moortheater, das eine wichtige Inspirationsquelle des Künstlers, das Moor und unsere Verantwortung für dieses Ökosystem mit theatralischen Mitteln ins Bewusstsein bringt. Uta Berghöfer, nominiert für die 4. Runde des Neulandgewinner-Programms, erklärt, wie man im ländlichen Raum erfolgreich Amateurtheater macht – und es gibt kurze Spielszenen.
Neulandgewinner*innen gestalten die Zukunft vor Ort selbst, sie kümmern sich um die Zukunft des gesellschaftlichen Zusammenhalts und experimentieren dafür in inhaltlich vielfältigen Werkstätten des guten Lebens. Solche Werkstätten gibt es auch im Themenfeld „Kultur vor Ort selber machen“. Diese wollen wir zeigen.
„Neulandgewinner. Zukunft erfinden vor Ort“ ist ein Programm der Robert Bosch Stiftung.
Von Parchim aus fährt 10:40 Uhr, 12:40 Uhr und 14:40 Uhr ein Shuttlebus nach Mestlin.
Zurück nach Parchim geht es 13 Uhr, 15 Uhr, 17 Uhr.
Parchim-Mestlin auf OpenStreetMap // https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_bicycle&route=53.4300%2C11.8324%3B53.5801%2C11.9257#map=13/53.5668/11.9502
Bei Shuttle-Bedarf meldet euch bitte per Mail bei Babette.