Wir starten in die Wandelwoche 2018 mit unserem Auftakt am 01. September und vielen spannenden Workshops in den Prinzessinnengärten und ihrer Umgebung.
Hier findet Ihr einen ersten Überblick über das Workshopprogramm an diesem Tag (Stand 16.08.2018).
Rassismus ist eine machtvolle soziale Zuschreibungs- und Ausgrenzungspraxis. Spätestens seit dem Kolonialismus bringt er auf nationaler wie auch globaler Ebene durch rassifizierende Ein- und Ausschlussprozesse alltäglich, institutionell und strukturell asymmetrische Macht- und Herrschaftsstrukturen hervor. Jeden Tag geht Macht von Institutionen und den Menschen aus, die darin hohe Positionen besetzen. Aber Machtstrukturen werden auch durch alltägliche Handlungen produziert und gestärkt. Wenn es Menschen gibt, die aufgrund ihrer vermeintlichen Herkunft durch Rassismus diskriminiert und ausgeschlossen werden, haben diejenigen die als natürlich zugehörig gelten, automatisch bessere Chancen. Durch tägliche Ein- und Ausschlüsse werden manche Menschen diskriminiert, andere haben dadurch Vorteile und Privilegien.
Wie können wir mit dieser Macht umgehen? PowerSharing als Perspektive des Zusammenarbeiten auf Augenhöhe ist möglich. Wie können wir das schaffen? Im Workshop wollen wir diese Fragen stellen und zusammen Antworten finden.
Der Workshop wird gemeinsam von (unterschiedlich positionierten) Aktivist_innen aus den Bildungskollektiven von glokal e.V. und solar e.V. organisiert und durchgeführt.
Veranstalter: das kooperativ e.V. zusammen mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung. Die Veranstaltung wird mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin finanziert.
Wir erhoffen uns oft, dass die Organisation in Gruppen uns unterstützt und stärkt. Wenn sich Spannungen häufen und wir keinen Umgang damit erprobt haben, passiert oft das Gegenteil. In diesem Workshop erfahren und reflektieren wir uns unsere eigene Haltung in Konfliktsituationen, und machen Übungen, um unsere Handlungsfähigkeit zu erhöhen.
Wir brauchen mehr demokratische Betriebe! Die „initiative wow – worker-owned workplaces“ sucht Mitstreiter*innen um mehr Mitarbeiter*innen-Genossenschaften zu gründen und stellt beispielhaft die Idee vor, eine Reinigungsgenossenschaft zu gründen – im Eigentum der Beschäftigten natürlich. Wir laden ein zur Diskussion: Welche Chancen und Risiken stecken in der Gründung neuer worker-coops?
Als Einstieg zeigen wir den Film „Vom Bestattungsunternehmen zum Krankenhaus“ über den Kooperativenverbund Cecosesola in Venezuela (span. mit dt. Untertiteln).
Wirtschaften für die Bedürfnisse, nicht für den Profit: Solidarisch, sozial verantwortlich, ökologisch und selbstbestimmt demokratisch – das klingt gut, aber was könnte damit gemeint sein? Was haben Solidarische Ökonomie und Commons, Genossenschaften und selbstverwaltete Betriebe gemeinsam, was unterscheidet sie? Sind das nur kuschelige Nischen, oder haben sie auch gesellschaftliche Relevanz und transformatorische Potenziale? Eine Einführung mit Beispielen und Gelegenheit für Nachfragen und Diskussion.
Elisabeth Voß schreibt, spricht und berät zu Ideen und Praxen alternativen, genossenschaftlichen, sozialen und solidarischen Wirtschaftens. Sie ist Autorin des „Wegweiser Solidarische Ökonomie – ¡Anders Wirtschaften ist möglich!“ (2015, 2. Auflage) und bemüht sich um eine kritisch-solidarische Perspektive auf die Themen und Projekte, die ihr besonders am Herzen liegen: www.elisabeth-voss.de
Auf Englisch wird der Klimawandel als „man-made problem“ bezeichnet. Gemeint ist damit: Er ist ein von Menschen gemachtes Problem. Richtig ist aber: Er wird von manchen Menschen sehr viel mehr vorangetrieben als von anderen. Und ausgerechnet diejenigen, die am wenigsten dazu beitragen, leiden am meisten unter den Folgen und dürfen bei Lösungsstrategien am wenigsten mitreden.
Im Workshop wollen wir uns dieses Gerechtigkeitsproblem aus der Perspektive von Gender (Geschlecht als soziales Konstrukt) anschauen: Warum haben beim Abkommen von Paris viel mehr Männer* mitgeschrieben, obwohl Frauen* weltweit viel mehr unter der Klimakrise leiden? Warum sind Männer* im globalen Norden die größten Klima-Sünder? Und wie können wir Klischees von „Männlichkeit“ dekonstruieren, um endlich ein gutes Leben für alle Menschen möglich zu machen?
In den Prinzessinnengärten finden zwischen 14 und 18h verschiedene Workshops zu Ökologie und Theorie und Praxis der Kreislaufwirtschaft statt. Weitere Details zum Programm und den Anfangszeiten in Kürze hier.
14 – 16h | Workshop – Welcome to the Circular Economy: Designing a more Sustainable World
This workshop is created for innovators, entrepreneurs and intrapreneurs (and sustainability enthusiasts). The workshop aims to teach basic concepts surrounding circular economy, nurture a systems perspective, and share practical innovation methods which participants could apply to their lives and/or work.
During her talk, Elana will discuss how businesses are aiming to transition from a “linear” to a “circular” economy, why sustainability is not enough, and share current European case studies. The group will then tackle their own circularity challenges to see how we can make common consumer goods more circular. – The workshop is given by Elana Harrison and will be held in English.
14 – 16h | Workshop – Wenn Pflanzen sprechen könnten… – Perspektiven zum Verhältnis von Mensch, Gesellschaft und Umwelt
Könnte es sein, dass Pflanzen so viel mehr sind, als die Grundlage einer gesunden Ernährung?
In diesem Workshop geht es um einen erweiterten Blick auf die „Natur“ im Allgemeinen und das „Reich der Pflanzen“ im Besonderen. Wir fragen nach ihrer vermutlich unterschätzten Rolle in Bezug auf einen globalen Paradigmenwechsel und laden dazu ein, gemeinsam ein neues Bild zu entwickeln.
Wir glauben, dass der gesellschaftliche „Wandel“ damit beginnt, dass wir Menschen unser derzeitiges Weltbild hinterfragen, speziell unser Verhältnis zur Natur. In unserer Präsentation geht es um die Koevolution von Pflanzen, Tieren und Menschen. Dabei nehmen wir Bezug auf neuere wissenschaftliche Erkenntnisse in Biologie, Physik und Neurowissenschaften und fragen nach deren Bedeutung für unser Denken und Erleben. Wir freuen uns auf eine angeregte Diskussion. – Mit Michaela Kirschning (Prinzessinnengärten) und Hans Boes
16 – 18h | Workshop – Zero Waste
Jeder Deutsche produziert im Jahr durchschnittlich 462 kg Haushaltsabfall (Statista, 2016*). Da fragt sich manch einer, wo all der Abfall herkommt. Lebensmittel, Hygieneartikel und Snacks für unterwegs – fast alles scheint in irgendeiner Form verpackt zu sein. Die Zero Waste-Bewegung möchte das durch bewussten Konsum ändern. Vorbilder wie die Kanadierin Bea Johnson und die Bochumerin Shia Su machen vor, dass der jährliche Verpackungsmüll einer ganzen Familie in ein Einmachglas passen kann. In ihren Workshops vermittelt Nachhaltigkeitsberaterin Laura Konieczny (Zero Waste Your Life), wie jede und jeder Einzelne durch einfache Umstellungen im Alltag Müll vermeiden, die Umwelt schützen und dabei die eigene Lebensqualität steigern kann. Die Teilnehmenden nehmen ihren eigenen Abfall unter die Lupe und erarbeiten gemeinsam leicht umzusetzende, nachhaltigere Alternativen. Die Plätze sind begrenzt: max. 20 Teilnehmende. Um Anmeldung wird gebeten: harrisonelana(at)gmail.com. Laura Konieczny ist im Ruhrgebiet aufgewachsen und lebt aktuell in Berlin, wo sie als Bildungsreferentin und Nachhaltigkeitsberaterin für Privatleute und Unternehmen arbeitet.
Auch heute noch ist Bargeld per Gesetzesdefinition das einzige unbeschränkte geseztliche Zahlungmittel, das von der öffentlichen Zentralbank stammt. Wir nennen das „Vollgeld“, um es vom Bankengeld abzugrenzen, das die Banken selbst schöpfen. Denn alles auf unseren Bankkonten elektronische gespeicherte Geld ist von privaten Banken selbst geschaffen – ein unhaltbarer Zustand, der dem Missbrauch Tür und Tor öffnet. Deswegen ist es an der Zeit, auch das elektronisch auf Bankkonten gespeicherte Geld zu Vollgeld zu machen. Das erfordert lediglich eine Gesetzesänderung in der Satzung der Europäischen Zentralbank und dem Bundesbankgesetz, hat aber weitreichende Auswirkungen: Die Banken könnten dann nicht mehr einfach per Knopfdruck am Computer selbst Geld schaffen. So könnten wir ein gerechteres und stabileres Geldsystem erreichen.