Die Notwendigkeit zum Systemwandel
Die Covid-19-Pandemie bestimmt unseren Alltag seit Monaten. Während einige fast unverändert ihrem alltäglichen Leben nachgehen können, werden viele Menschen in ihrer Lebensgestaltung eingeschränkt. Corona zeigt in aller Deutlichkeit, was ersetzbar und was unverzichtbar ist. Gleichzeitig führt es uns die unzähligen Krankheiten unserer vom Kapitalismus geprägten Lebensweise und all seiner Auswirkungen auf die Gesellschaft in einer (hier vor Ort) bisher ungekannten Deutlichkeit vor Augen. Ausbeutungsverhältnisse in der Landwirtschaft und anderen verarbeitenden und produzierenden Gewerben, die Folgen der zunehmenden Privatisierung des Gesundheitswesens und einer Zweiklassengesellschaft, rechtes Gedankengut und Verschwörungstheorien, menschenverachtende Lebensbedingungen von Migrant*innen und Geflüchteten in Massenunterkünften, Wohnraumverknappung, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Menschenrechtsverletzungen, die Fadenscheinigkeit von Gleichberechtigung und Rollenverteilung der Geschlechter…es ist unerlässlich, dass die, die die Privilegien der Bewegungsfreiheit und Meinungsäußerung genießen, diese nutzen, um einzutreten für all jene, die ausgebeutet, marginalisiert und unterdrückt werden.
Aber es gibt auch positives zu berichten. Es gibt sie, die wachsende Solidarität in der direkten Nachbarschaft, Arbeitskämpfe, die Chance dezentraler Teilhabe an Diskursen und Organisierung durch die Nutzung digitaler Vernetzungs- und Austauschformate, längst überfällige Debatten über Themen, die Aktive der Solidarischen Ökonomie seit Jahren immer wieder stark machen uvm.
Wie steht es um die Wandelwoche? – Her mit euren Beiträgen!
Das „Wir“ in der Kernorganisation ist ein kleines geworden. Die Zahl der Unterstützer*innen bleibt jedoch hoch. Weil die Wandelwoche inzwischen eine breitere Öffentlichkeit gewonnen hat und damit einigen Projekten und Ideen des Wandels eine wichtige Plattform bieten kann, möchten wir trotz der unvorhersehbaren Umstände für öffentliche Veranstaltungen auch 2020 wieder eine Wandelwoche Berlin-Brandenburg auf den Weg bringen. Die Kernzeit bleibt 04.-14. September. Gleichzeitig werden wir die Wandelwoche etwas entzerren und über den Rest des Jahres verteilen.
Was das Format der Veranstaltungen angeht, werden wir von größeren Veranstaltungen absehen. Wir unterstützen digitale Formate, Webinare, Video-Führungen, Online-Gespräche u.a. kreative Ideen, wie wir Menschen, die nicht an Touren teilnehmen können, wollen oder sollten die Teilhabe an Ideen für ein gutes Leben für alle, überall ermöglichen können. Auch analoge Touren werden stattfinden – mit Abstand, in kleinen Gruppen, ggf. wiederholt, falls die Nachfrage hoch ist.
Wenn ihr dabei sein wollt oder ein Projekt oder Format vorschlagen möchtet, meldet euch bitte möglichst bald. Wir erhalten auch eine kleine finanzielle Unterstützung von der Landeszentrale Politische Bildung Berlin und möchte diese gerne an Projekte und Aktive des Wandels weitergeben.